Brindisi

Ein Reisetagebuch:
Entlang der antiken Via Egnatia durch den südlichen Balkan

Im Hafen von Brindisi (Apulien/Italien)

Es war heute ein ereignisreicher Tag, den wir in einer gemütlichen Trattoria am Hafen von Brindisi bei Pizza und Rotwein noch einmal Revue passieren lassen: Nachdem wir schon am frühen Nachmittag im apulischen Brindisi angekommen waren, nutzten wir die Zeit bis zur spätabendlichen Einschiffung für eine kleine Stadtbesichtigung.

Italien Brindisi Ende der Via Appia

Der Spaziergang führte uns durch die malerische Altstadt von Brindisi zum Dom (12. Jh.) und weiter zum Ende der antiken Via Appia, heute noch gekennzeichnet durch eine Marmorsäule und einen Säulensockel ((2./3. Jh.). Von dort  führt eine breite Freitreppe hinunter zum Hafen.
Hier im Hafen von Brindisi endete die von Rom kommende wichtige Heeres- und Handelsstraße Via Appia und hier schifften sich die Reisenden der Antike ein, um die Adria in östlicher Richtung zu überqueren, um anschließend der Via Egnatia durch den südlichen Balkan nach Byzanz (später Konstantinopel, heute Istanbul) zu folgen, eben jener Route, auf der auch wir durch Albanien, Mazedonien, Griechenland und den europäischen Teil der Türkei reisen wollen.

Gegen 21 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Fährhafen, zur Anlegestelle für die Schiffe nach Albanien. Der Eingang zum Gebäude für die Passkontrolle ist von einer Menschentraube umlagert. Es ist Karsamstag des orthodoxen Kalenders und die in Italien lebenden Albaner – viele Frauen mit Kindern und alte Menschen sind darunter – wollen die Ostertage in ihrer Heimat verbringen. Ganz vereinzelt finden sich Touristen unter den Wartenden. Im Abfertigungsraum herrscht Gedränge. Die Luft ist schlecht und zum Schneiden. Nur ein einziger Beamter ist für die Passkontrolle zuständig; in aller Ruhe prüft und stempelt er gemächlich Pass für Pass ab. Zwischendurch wird ein Stapel Pässe von Fernfahrern hereingereicht, die in den Genuss einer Sonderbehandlung kommen, was ein weiteres Stocken in der Abfertigung zur Folge hat. So wird für uns Passagiere die Passkontrolle zu einer entnervend langsamen Tortur.

Italien Brindisi Hafenausfahrt

Endlich sind wir durch und können an Bord der „Kapitano“ gehen, ein Schiff der griechischen Agoudinos Lines. Unser Peugeot Partner wird im Laderaum eingewiesen und wir suchen unsere Zweier-Außenkabine auf, in die auch unser Hund Rex darf.
 

Ankunft auf Malta